Diese ca. 29 km lange Strecke fast nur auf Asphalt, weist einige Steigungen und Abfahrten auf, die eine gute Kondition und ein Fahrrad mit einer guten Gangschaltung voraussetzen, da einige Anstiege zwar kurz , aber von mittlerem Schwierigkeitsgrad sind.
Der Weg verlässt Bardolino auf der Straße, die vom Kreisverkehr beim Busplatz bergauf in Richtung Cavaion Veronese führt. Der erste Anstieg bringt rasch auf eine Panoramastraße, von der aus man einen Ausblick auf den unteren See hat und die am Weinmuseum Zeni vorbeiführt. Die Umgebung ist von Weingärten und Olivenhainen geprägt die typisch für das Ostufer des Gardasees sind.
Man dringt in das Herz der Weingärten des Bardolino doc ein, mit ihren typischen Landstraßen und deren zahlreichen Votivaltären und nachdem man eine Kiwiplantage bestaunt hat geht es bergauf in die Ortschaft Monticelli. Am Ende der Straße angelangt befindet man sich bei der Villa Cordevigo, die heute ein Luxushotel ist, und ein schönes Beispiel für ein Herrenhaus aus dem 17. Jhdt. Von dort geht es flott hinunter auf den Radweg des Biffis Kanals.
Den Kanal entlang bergauf fahrend, überquert man die Kanalbrücke von Sega di Cavaion und nähert sich Relais San Michele, wo eine etwa 400 m lange anspruchsvolle Steigung beginnt, an deren Ende man nach links abbiegt und weiter bergauf radelt.
Die Mühe wird aber durch einen wunderbaren Aussichtspunkt auf das Etsch Tal, besonders auf die Ortschaft Volargne und auf einen großen Marmorsteinbruch belohnt. In dieser Gegend wird der berühmte rote Marmor aus Verona abgebaut, seit Jahrhunderten ein sehr geschätztes Material für elegante Bauten.
Der Weg verläuft von hier weiter nach Rivoli Veronese und mündet in einen Radweg der über Affi zu den Hügeln von Albarè und Bardolino führt. Zu erwähnen ist hier das Kirchlein der Heiligen Fermo und Rustico aus dem XII. Jhd. Die Abfahrt nach Bardolino ist steil und verlangt etwas Aufmerksamkeit.
Das Weinmuseum befindet sich in den Kellereien der Brüder Zeni in Costabella, einem Ortsteil von Bardolino der auf dem wunderbaren Hügel vor der Ortschaft selbst lieg, und direkt auf den Gardasee blickt. Seit 1991 ist dieses Museum, vom Eigentümer Gaetano Zeni erdacht und realisiert, nicht nur ein Zeugnis der Winzerkultur der die Familie Zeni seit Generationen verbunden ist, sondern erlaubt auch eine faszinierende Reise in die Welt des Weines und seiner Geschichte.
Wie archäologische Funde bei den Pfahlbauten aus der Bronzezeit beweisen, haben der Weinstock und die Verwendung der Trauben im heutigen Produktionsgebiet des Bardolino sehr alte Wurzeln. Einige Funde im Zusammenhang mit der Verwendung des Weines in religiösen Zeremonien, der Konservierung und des Transportes (Amphoren) von Wein, die an verschiedenen Orten im Gebiet von Bardolino gemacht wurden, gehen auf die Zeit der Römer zurück. Man nimmt an, dass auch die ersten Weingärten des Gebietes auf diese Epoche zurückgehen.
Der Bardolino wird vorwiegend aus der Rebsorte Corvina Veronese, mit Rondinella und eventuell anderen kleineren Rebsorten gekeltert. Er ist von brillanter, rubinroter Farbe. Der Geschmack ist delikat fruchtig mit einer Note von Kirsche, Marasca, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Gewürzen (Zimt, Gewürznelken und schwarzer Pfeffer). Er ist sehr süffig und hervorragend mit diversen Speisen kombinierbar.
Der Votiv Altar auf dem Lande, ist eine kleine christlich sakrale architektonische Konstruktion, die aus einem Volkskult stammt, der seit Jahrhunderten überliefert wird. Für gewöhnlich wird er als Votivgabe nach einer überstandenen Gefahr errichtet.
Die Kiwi Frucht, die man in der Mitte des XIX Jahrhunderts bei uns entdeckte, stammt ursprünglich aus China. 1973 wurde sie nach Italien eingeführt und hatte hier so großen Erfolg, dass durch deren ständig wachsende Anbaufläche Italien in wenigen Jahren zum weltweit größten Kiwi Produzenten wurde. Venetien ist unter den Hauptproduzenten dieser Frucht und das Gebiet am Gardasee hat sich dank des milden Klimas als besonders geeignet erwiesen weil die Pflanze dort die idealen klimatischen Bedingungen vorgefunden hat und Früchte von gutem Geschmack liefert.
Villa Cordevigo ist ein wunderbares Beispiel für jene historischen Residenzen die das Gebiet der Region Venetien kennzeichnen und Unesco Welterbe sind. Im 18. Jhdt. mit prunkvollen Formen auf einem vorherigen Renaissance Palast errichtet wechselte die Villa im Laufe der Jahrhunderte mehrmals die Besitzer aus adeligen Familien. Die Kirche des San Martino entstand im Dienste der bäuerlichen Gemeinschaft um das Jahr 1400. Die alte Struktur wurde wahrscheinlich während des 18. Jhd. zu ihrer derzeitigen Form verändert und erweitert und sie wurde zur Familienkapelle der Villa wodurch sich deren Schicksale verknüpften. Die Besonderheit der Kapelle von San Martino besteht in der herausragenden Sammlung von Reliquien von Heiligen. Dieser besondere Schatz zählt mehr als dreitausend Reliquien und wurde vom Bischof Marcantonio Lombardo angelegt und 1780 katalogisiert. Das Altarbild an der Wand hinter dem Altar stellt den Hl. Martin von Tour dar, der den Bedürftigen trifft.
1921 begann Ingenieur Ferdinando Biffis mit der Planung des Kanals, der in den 30’er und 40’er Jahren erbaut und 1943 eingeweiht wurde. Er ist fast 47 km lang und 8,5 km verlaufen in Tunnel. Er beginnt in Pilcante in der Gemeinde Ala, wo er 135 m3 Wasser pro Sekunde aus der Etsch aufnimmt; er führt mit einem minimalen Gefälle das Etsch Tal entlang, durch mehrere Tunnel und über die grandiose Kanalbrücke in Sega bei Cavaion, die erforderlich ist um das Tassotal zu überqueren. Er erreicht schließlich Bussolengo, wo das Wasser über ein Gefälle von 40 m saubere und erneuerbare Energie produziert, um in Chievo mit einem weiteren Kraftwerk sein Ende zu finden wo er das Wasser schließlich wieder zurück in die Etsch entlässt. Die beiden Kraftwerke erzeugen Strom für 800.000 Personen. Der Biffis Kanal ist von großer Bedeutung für viele Gemeinden der Hochebene und der Moränen Hügel, weil dessen Wasser auch zur Bewässerung des Landes dient.
Die Steinbearbeitung in Lessinia und in den Hügeln nördlich von Verona begann vor ca einer halben Million Jahren. In der Epoche der Römer begann man die Schönheit, Widerstandsfähigkeit und Bearbeitbarkeit des Marmors des Valpolicella zu schätzen. Die Platten werden über die Etsch nach Verona transportiert, dessen Hauptstraßen und Denkmäler mit Marmor verziert werden, mit Marmor der Qualitäten Nembro rose’ und Biancone wie die Arena. Vor über einem Jahrhundert wurde der Marmorabbau intensiviert um Befestigungen und Verteidigungsanlagen, Brücken und Palazzi zu errichten. Dank ihrer Kunstfertigkeit sind die Steinmetze aus Lessinia sehr gefragt. In der Nachkriegszeit wird der Stein wieder zum Hauptdarsteller und ist weltweit sehr gefragt. Dolcè, Volargne und Sant’Ambrogio di Valpolicella sind heute auf internationaler Ebene unter den renommiertesten Zentren der Marmorbearbeitung und des Marmorhandels. Unter den Veroneser Marmorarten ist seit jeher der „Rosso Verona“ am meisten geschätzt und besonders für die Innenraumgestaltung geeignet.
Das Kirchlein der Heiligen Fermo und Rustico wurde um das XII. Jhdt. errichtet und der Obhut eines Eremiten überlassen das Haus daneben bewohnte. Ab dem Jahr 1800 hatte die kleine Kirche das ewige Privileg des vollständigen Ablasses für jede Messe die zum Gedenken an Verstorbene zelebriert wird. Später verfallen und Objekt zahlreicher Plünderungen, wurde das Gebäude in den vergangenen Jahren restauriert und ist heute wieder zu besichtigenv.
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