Der Pilgerweg ist eine der klassischen Strecken an der Riviera der Oliven, die auf den alten Wegen, die einmal Garda, Torri del Benaco, Albisano und Crero verbanden verläuft, um dann die Riviera hinauf, an antiken Siedlungen vorbei die direkt am See entstanden sind, bis zur pittoresken Ortschaft Malcesine zu führen. Die Pilger, die aus dem Norden Europas kamen folgten diesem Weg, der nach Verona führte und von dort nach Venedig, um sich nach dem Heiligen Land einzuschiffen.
Die Strecke erfordert wegen der steilen Anstiege die an manchen Stellen zu bewältigen sind gute Kondition, aber die Mühe wird mit atemberaubenden Panoramen, eingebettet in einer einzigartigen natürlichen Umgebung, in der sich die typische Vegetation des Mittelmeers mit jener der Voralpen abwechseln, belohnt.
Von Garda wendet man sich in Richtung Punta San Vigilio, und folgt dem langen Strand in Richtung Norden. Kurz bevor der Strand beginnt kann man bei den Hafenbecken die Villa Albertini bewundern. Den Strand entlang, bei der wunderbaren Villa Canossa angelangt, fährt man über eine lange schmale Straße bis zur Provinzstraße hinauf und von dort, weiter in Richtung Norden, biegt man bald in die Straße nach Castei, von wo man einen herrlichen Blick auf San Vigilio und die Bucht der Sirenen hat.
Die Strecke führt nun weiter in einen dichten Wald bis zu einem panoramareichen Fußweg, der oberhalb des Sees nach Torri del Benaco mit seiner unverwechselbaren Silhouette der Burg führt.
Von Torri del Benaco geht es bergauf nach Albisano bevor das Teilstück zur Ortschaft Crero beginnt. Das ist einer der schwierigsten Abschnitte der Strecke, auch weil man das Rad über den Schotter auf dem steilen Anstieg über ca. 150 m schieben muss. Die Mühe wird jedoch belohnt, denn man gelangt so auf einen wunderbaren Weg, der in einem sanften auf und ab durch den Wald führt, wo man Stellenweise eine Blick auf das intensive Blau des Sees erhaschen kann.
So erreicht man Crero, eine regelrechte Panorama Terrasse mit Blick auf einen großen Teil des Sees. Hier befindet sich die kleine Kirche zu San Siro aus dem 18. Jhd. und neben der Kirche vorbei geht unser Weg bergab in Richtung Seeufer weiter. Nach nur 200 m Provinzstraße beginnt der Weg in Richtung Pai di Sopra anzusteigen, ein pittoreskes Dorf in panoramareicher Lage über dem See.
Und wieder folgt ein Auf und Ab auf den Spuren von wunderbaren mittelalterlichen Ansiedlungen wie Ca’Tronconi und Campo, das zu den schönsten Ortschaften in Italien zählt. Hinter den alten Wohnhäusern von Campo, senkt sich der Weg sanft um dann noch einmal einen Hügel über dem See zu überwinden und an den Ortschaften Castello, Burago, Sommavilla vorbei in das pittoreske Dorf Cassone zu führen.
Von hier kann man die Insel Trimelone klar ausmachen. Nun verläuft die Strecke auf einem schönen Fuß/Radweg längs des Seeufers immer am Wasser entlang bis ins Zentrum der wunderbaren Ortschaft Malcesine. Die Rückkehr nach Garda kann mit einem Linienbus erfolgen oder noch besser mit dem Boot, um die Farben und Düfte des Sees besser auskosten zu können.
Villa Albertini wurde auf Betreiben der Familie Becelli errichtet, in deren Besitz die Uferstreifen zwischen Garda und San Virgilio waren. Der heutige Name geht auf die Grafen Albertini zurück die sie im 18. Jhd. erwarben und im 19. Jhd. nach dem Vorbild mittelalterlicher Burgen restaurierten. Die Villa liegt in einen wunderbaren Park der im 19. Jhd. entstanden ist in dem man Türme, Tempel, Brunnen und Wasserfälle sehen kann.
Villa Canossa stammt aus dem 16. Jhd. weist aber Formen aus dem 19. Jhd. auf, die auf den Architekten Franco zurückgehen. Besonders wertvoll sind die Kunstwerke im Inneren und der große Park von dem sie umgeben ist.
Punta San Vigilio eine kleine Landzunge und Halbinsel die in den See ragt, ist einer der eindrucksvollsten und romantischsten Plätze am Gardasee. Die Landzunge Punta San Vigilio ist von Zypressen eingerahmt und wird von einer Renaissance Villa dominiert, die von Michele Sanmicheli stammen könnte. An der Spitze der Landzunge befindet sich die Ortschaft mit einem kleinen Hafen, der von Mauern und Häusern geschützt ist und einem uralten Zitronengarten, wie es früher viele am See gab. Im Lauf der Jahrhunderte haben viel berühmte Persönlichkeiten in der Villa verweilt, Allen voran der Dichter Goethe der von hier die Schönheiten des Gardasees besang. Als Winston Churchill sich in der Nachkriegszeit ins Privatleben zurückzog verbrachte er hier viel Zeit zur Erholung und pflegte am Seeufer zu malen.
Torri del Benaco ist sehr alten Ursprungs und wurde vermutlich das erste Mal um 2000 v.Chr. besiedelt. Im Laufe der Jahrhunderten war es wie Funde von Pfahlbauten, das Ortszentrum nach römischem Schnitt, und die Burg belegen, Wohnort verschiedenster Völker. Als im I. Jhd. v.Chr., römische Legionen das veronesische Ufer des Benaco besetzten, war deren erste Sorge die strategisch wichtigen Orte zu befestigen, darunter Torri, das auf halbem Weg der Binnenroute Peschiera-Riva liegt. Sehr wahrscheinlich wurde Torri ein Castrum, Sitz der Garnison, und war durch die Straße die über den den Hügel von Albisano führte, mit dem Hinterland verbunden. Berengario I, König von Italien, verstärkte die Befestigung von Torre im X. Jhd. um das Land vor dem Eindringen der Magyaren zu schützen,die in dieser Epoche die Po Ebene heimsuchten. Die Burg wurde danach von Antonio della Scala, dem Letzten Herrscher der Scaliger, 1383 renoviert.
Campo ist eine Ortschaft, die seit dem am Ende des 19. Jhd. , als die Abwanderung begann, beinahe unverändert geblieben ist; Die Häuser sind noch dicht aneinandergedrängt aus lokalem Kalkgestein, errichtet, dominiert von einem alten Palazzo, der von einem kleinen Glockengiebel ohne Glocken überragt wird: der Burg. Die mittlerweile verfallene Burg war das Zentrum, um das sich die heute zum Teil verlassene Ansiedlung entwickelt hatte. Von dort oben kann man den See in seiner gesamten Länge von 52 km, vom Vorgebirge bei Sirmione im Süden bis zu den windigen Ufern von Riva del Garda im Norden überblicken. Aber der Ausblick, wie zauberhaft er sein mag, ist nur ein Steinchen in diesem Mosaik. Die Ortschaft liegt in einem dichten Wald von Steineichen und Buchen. Die Anlage vermittelt sofort den Eindruck eines befestigten Gebietes, dessen Wirtschaft sich vorwiegend auf den Olivenanbau stützte. Während einige Wohnhäuser verfallen sind, wurden andere erst kürzlich renoviert und dienen als Sommerwohnungen.
Die liebliche Ortschaft liegt direkt dem Ostufer des Gardasees zugewandt und lohnt einen kurzen Aufenthalt um deren pittoreske Winkel zu entdecken. Die kleine Ortschaft bietet ein atemberaubendes Panorama und zauberhafte Perspektiven. Der Ort wird vom Aril Bach durchflossen. Nur 175 m lang, rühmt er sich der kürzeste Fluss Italiens zu sein und einer der kürzesten auf der ganzen Welt. Seine Wasser stürzen mit Gewalt und Ungestüm in den See, wie man von der kleinen Brücke aus beobachten kann. Der Ort zieht sicher keine Touristenströme an, daher kann man noch die ursprüngliche Atmosphäre des Fischerdorfes spüren. Erwähnenswert das kleine „See Museum“, wo eifersüchtig alte Raritäten im Zusammenhang mit der Fischerei und der Schifffahrt, mit den Traditionen des Ortes und des Sees gehütet werden. Wie es scheint, war auch der berühmte österreichische Maler Gustav Klimt (1862-1918) von diesem entzückenden Ort beindruckt, so dass er während eines Aufenthaltes das Bild Kirche in Cassone am Gardasee schuf.
Die Insel Trimelone, im X. Jhd. befestig, liegt vor Assenza di Brenzone, und beherbergte jahrzehntelang ein Munitionsdepot in dem mehr als hunderttausend Explosionskörper (Geschoße, Granaten, Phosphor Brandbomben, und Restbestände aus dem Krieg) aus den beiden Weltkriegen gesammelt und in den Steinbrüchen von Torri und Caprino zur Explosion gebracht. Heute sind die Militärgebäude, die Kasematten und die Befestigungen geschlossen, die alte Anlegestelle abgetragen und Möwen und Kormorane leben friedliche auf der Insel.
Malcesine ist eine der meist besuchten Ortschaften am Gardasee. Die Ortschaft die sehr alten Ursprungs ist, zeichnet sich durch eine charakteristische Altstadt mit engen gepflasterten Gassen und eine Burg Langobardischen Ursprungs aus. Sie wurde später von den Scaliger aus Verona eingenommen die das Gebiet bis 1387 beherrschten. Von Malcesine führt eine Seilbahn auf den Bergrücken des Monte Baldo.
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