Diese Tour kann man, in Anbetracht der Länge von mehr als 40 km, als mittelschwer bezeichnen. An sich bietet sie keine großen Schwierigkeiten, außer einigen kurzen Anstiegen, die einen guten Gebrauch der Gangschaltung voraussetzen. Der Untergrund ist vorwiegend asphaltiert.
Auf dieser langen Stecke kann man die wunderbaren moränischen Hügel des Gardasees entdecken.
Der ideale Ausgangspunkt für diese Tour ist Peschiera del Garda. Hinaus aus der Altstadt geht der Weg auf einem leichten Abschnitt am Seeufer bis nach Lido Ronchi bei Gardaland.
Nachdem man die Staatsstraße überquert hat, befindet man sich gleich in ländlicher Umgebung inmitten von Weingärten an der Grenze zwischen der Anbaugebiete des Bardolino doc und des Custoza doc. In ständigem Auf und Ab der moränischen Hügel erreicht man Sandrà, eine der zahlreichen Ortschaften die über die Hügel verstreut liegen.
Nach wenigen Kilometern erreicht man die pittoreske Ortschaft Palazzolo, wo die Pieve di Santa Giustina zu erwähnen ist. Man lässt das schöne Panorama von Palazzolo hinter sich. Der Weg führt nun bergab und man erreicht bald Sona, eine weitere Ortschaft mit antiken Wurzeln zwischen dem Gardasee und Verona.
Ab hier wechselt die Landschaft zwischen großen Weingärten, Kiwi Plantagen und Pfirsichgärten, bis zur Ortschaft Sommacampagna.
Es geht weiter durch die moränischen Hügel bis Salionze und von dort hinunter zum Fluss Mincio bis zum Wehr von Salionze, wo man den Fluss überquert, und auf dem rechten Ufer des Flusses auf einem schönen Radweg wieder zurück nach Peschiera hinauffährt. Wunderbar ist der Abschnitt eines Teils der Festungsmauern von Peschiera, die einen bis in die Altstadt begleiten.
Die moränischen Hügel haben sich vor vielen Millionen Jahren gebildet als sich die Gletscher zurückgezogen haben. An deren Stelle verblieben große Mengen an Gesteinsschutt, Steinen und Kies, die man Moränen nennt.
Die moränischen Hügel im unmittelbaren Hinterland südlich des Garda, die zwischen 100 und 250 m über dem Meerespiegel erreichen, liegen eingekeilt zwischen der Po Ebene (Provinz Mantua)im Süden und dem Gardsee im Norden (Provinzen Brescia und Verona), wo sie einen Halbkreis bilden, der das Südufer des Gardasees umfasst. Da sie sich nach der Ausbreitung und dem Rückzug der Gletscher gebildet haben, sind sie durch Waldstücke, sanfte Hügel, die sich mit Plateaus abwechseln, kleine Seen und Quellen, Wein-und Olivengärten charakterisiert. Die moränischen Hügel sind seit dem Neolithikum besiedelt und das Gebiet bietet zahlreiche touristische Angebote, zu den Themen Kultur (Siedlungen aus dem Mittelalter, Burgen, Museen), Natur und Landschaft (Wanderungen, Ausritte und Radtouren) und Folklore (historische Nachstellungen, Festivals und Volksfeste und Musikveranstaltungen). Es gibt zahlreiche kulturelle Attraktionen, angefangen bei den Spuren der Etrusker, dann der Römer, gefolgt von jenen der berühmten Familie Gonzaga, aus der Zeit der Renaissance, die es liebte, sich ausgerechnet in dieses frische aber milde Klima der Hügel zurückzuziehen, bis zu den Spuren der jüngeren historischen Ereignisse, wie der Schlachten des Risorgimento.
Dank seiner besonderen geografischen Lage zwischen den Alpen und Po Ebene, hat Peschiera im Lauf der Geschichte eine bedeutende Rolle gespielt. Seit jeher war es im Zentrum von Austausch und Handel. Die ersten Ansiedlungen in diesem Gebiet werden auf die Bronzezeit datiert, was durch einige Pfahlbauanlagen sowie archäologische Funde belegt wird.
Die römische Stadt, des Namens Arilica befand sich in der heutigen Altstadt. Plinius der Ältere beschreibt im Zusammenhang mit der Stadt den reichhaltigen, durch den Abfluss des Seewassers in den Fluss Mincio, begünstigten Fischfang. Es scheint, dass das Motiv des Stadtwappens eben durch diese günstigen Bedingungen entstanden ist, zwei silberne Aale mit einem goldenen Stern. Die ersten Verteidigungsmauern gehen auf das Hochmittelalter zurück. Im Jahr 1815 kam Peschiera beim Wiener Kongress unter das Königreich Lombardo Venetien. So wurde es zu einem Teil des mächtigen Verteidigungssystems des Festungsviereckes. Es wurde von den Piemontesern am 30.Mai 1848 erobert, kam aber erst im Jahre 1866, mit dem Prager Vertrag nach dem 3. Unabhängigkeitskrieg unter Italien
Gardaland ist einer der größten Vergnügungsparks in Europa. Er wurde am 19. Juli 1975 eröffnet und befindet sich direkt beim Gardasee aber nicht an dessen Ufern. Die gesamte Anlage erstreckt sich über 445.000 m2, wobei alleine der Themenpark 200.000 m2 groß ist. Im Park findet man themenspezifische mechanische Attraktionen und Wasserspektakel. Der Park wird jährlich von ca. 3 Millionen Personen besucht.
Im Juni 2005 wurde Gardaland in einer Bewertung der Zeitschrift Forbes auf den 5. Platz von 10 Vergnügungsparks auf der Welt mit dem besten Umsatz, gereiht und nach den Daten von 2013 steht er an 8. Stelle der europäischen Parks was die Besucherzahl betrifft.
Wie archäologische Funde bei den Pfahlbauten aus der Bronzezeit beweisen, haben der Weinstock und die Verwendung der Trauben im heutigen Produktionsgebiet des Bardolino sehr alte Wurzeln. Einige Funde im Zusammenhang mit der Verwendung des Weines in religiösen Zeremonien, der Konservierung und des Transportes (Amphoren) von Wein, die an verschiedenen Orten im Gebiet von Bardolino gemacht wurden, gehen auf die Zeit der Römer zurück. Man nimmt an, dass auch die ersten Weingärten des Gebietes auf diese Epoche zurückgehen.
Der Bardolino wird vorwiegend aus der Rebsorte Corvina Veronese, mit Rondinella und eventuell anderen kleineren Rebsorten gekeltert. Er ist von brillanter, rubinroter Farbe. Der Geschmack ist delikat fruchtig mit einer Note von Kirsche, Marasca, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Gewürzen (Zimt, Gewürznelken und schwarzer Pfeffer). Er ist sehr süffig und hervorragend mit diversen Speisen kombinierbar.
Der Name des Custoza Weines wird vom gleichnamigen Ort abgeleitet, der Schauplatz zweier Schlachten des Risorgimentos im Gemeindegebiet von Sommacampagna war. Das Produktionsgebiet des Weines ist nicht besonders weitläufig. Es nimmt einen großen Teil des Südsektors des Moränengürtels ein und erstreckt sich zwischen der Umgebung von Verona und dem Gardasee. Die wichtigsten Rebsorten im Gebiet des Custoza die als autochton zu bezeichnen sind, sind die Garganega, die Trebbianello (eine lokale Sorte des Tocai Friulano) und die Bianca Fernanda. Die grundlegenden Charakteristika des Custoza sind seine Frische, sein leichtes Aroma und die bemerkenswerte Süffigkeit und Kombinierbarkeit. Der Wein, besonders wenn er aus bestimmten Auslesen, die bereits im Weingarten erfolgt sind, stammt, zeigt auch eine gute Fähigkeit zur Reifung. Der Custoza gilt einerseits als hervorragender Weißwein für den Aperitif, als auch als treuer Begleiter bei Tisch, dank seiner herausragenden Kombinierbarkeit, vor allem mit jeder Art von Fischgerichten.
Palazzolo ist eine kleine Ortschaft mit 2.912 Bewohnern, auf dem Gipfel eines Hügels zwischen Sona und Bussolengo. Am 30. April 1848, verfolgte der König von Italien, Carlo Alberto, vom Aussichtspunkt am Gipfel des Hügels die Schlacht von Pastrengo. Noch heute befindet sich zum Gedenken an dieses Ereignis eine Inschrift an einem Haus auf dem Gipfel des Hügels.
Palazzolo ist auch für seine alte Pieve di Santa Giustina bekannt, die von einem alten Friedhof umgeben ist, ein wichtiges Denkmal der romanischen Architektur des Veronese, die im Lauf der Jahrhunderte von vielen Architekten studiert worden ist.
Die Besonderheit der Kirche sind zwei beinahe identische Apsiden, die mit Lisenen dekoriert sind, obwohl die Kirche nur ein Kirchenschiff hat. Der plumpe Glockenturm stammt vermutlich aus dem XI. Jahrhundert, denn durch den Verputz scheinen Abbildungen von einigen Heiligen in byzantinischer Kleidung durch.
Die Gemeine Sona befindet sich auf halbem Weg zwischen Verona und dem Gardasee. Auf den Hügeln befinden sich Reste aus der Epoche der Vorgeschichte, im Speziellen wurden 1874 bei San Giorgio in Salici Reste aus dem Neolithikum entdeckt: Bei Ausgrabungen wurden Objekte aus Bronze, Werkzeug aus Feuerstein und einige Keramiken gefunden. Besonders interessant sind die Axt vom Typ Moehlin und ein Dolch vom Typ Peschiera sowie vor allem eine kleine Schale florentinischen Typs die etwa auf das V. Jhd. vor Chr. Datiert wird. In römischer Zeit wurde der Hügel zu einer Festung, um die via Gallica zu kontrollieren. Mit dem Fall des weströmischen Reiches kam die Gemeinde unter die Herrschaft der Langobarden und wurde verwaltungstechnisch in die iudiciaria Gardensis eingegliedert..
Im XIV. Jhdt. kam sie unter die Herrschaft der Scaliger die Sona angesichts der Bedeutung als Zugangsweg in das Herzogtum von Mailand befestigte. Im XV. Jhd. Wurde Sona gemeinsam mit Verona Teil der Republik Venedig. In dieser Epoche wurden die Grundbesitze neu geordnet, und gingen vor allem an reiche venezianische Händler, die große Gebiete einzäunen und mit Kanälen versehen ließen (die dann für den Anbau verwendet wurden.)
Im XIX. Jhd. wurde das Gebiet mehrmals Schauplatz der Unabhängigkeitskriege vor allem der blutigen Schlacht von Custoza unweit von Sona.
Die Kiwi Frucht, die man in der Mitte des XIX Jahrhunderts bei uns entdeckte, stammt ursprünglich aus China. 1973 wurde sie nach Italien eingeführt und hatte hier so großen Erfolg, dass durch deren ständig wachsende Anbaufläche Italien in wenigen Jahren zum weltweit größten Kiwi Produzenten wurde. Venetien ist unter den Hauptproduzenten dieser Frucht und das Gebiet am Gardasee hat sich dank des milden Klimas als besonders geeignet erwiesen weil die Pflanze dort die idealen klimatischen Bedingungen vorgefunden hat und Früchte von gutem Geschmack liefert .
Der Pfirsich ist eine Frucht die aus China stammt, wo sie als Symbol für die Unsterblichkeit gilt. Vom fernen Orient kam sie nach Persien woher sich der lateinische Name der Frucht Prunus persica ableitet. Von dort verbreitete sie sich dank der Eroberungszüge von Alexander dem Großen im gesamten Mittelmeerraum. Der Pfirsich ist durch seinen Geschmack, seine Saftigkeit und der durstlöschenden Eigenschaften eine vorzügliche Sommerfrucht. Der Pfirsich von Verona wird seit der Zeit der Römer im Gebiet von Verona kultiviert und seit dem 16. Jhd. gezielt bis an das Ufer des Gardasees. Das Produktionsgebiet des „Pfirsichs von Verona“ IGP beschränkt sich auf das Gebiet der Provinz Verona.
Bei Sommacampagna sind nächst Palù Objekte aus der Steinzeit und Stützpfähle von einigen Pfahlbauten entdeckt worden. Zahlreich sind die Objekte aus der römischen Epoche (der Ort nannte sich Summa Campanea) von denen die wichtigsten noch heute in der alten Kirche von San Andrea, am Friedhof und in San Pietro zu sehen sind, Orte an denen einst heidnische Tempel standen. Im Mittelalter befand sich das Ortszentrum bei der Kirche von San Andrea und hat sich in der Folge in Richtung Verona, bis zum Hügel auf dem sich die Kirche von San Rocco und dessen Glockenturm befinden, ausgedehnt. Zahlreich sind die historischen Ereignisse, die diese Gemeinde erlebt hat. Aber die wichtigsten und am besten im Gedächtnis verankerten sind mit Sicherheit die beiden Schlachten des Risorgimento, die im 1. (1848) und dritten (1866) Unabhängigkeitskrieg auf den moränischen Hügeln des Ortsteiles Custoza tobten.
Salionze verdankt seinen Namen San Leone Magno oder San Leontio. Es ist nämlich wahrscheinlich, dass in der Nähe diese Ortsteils am Ufer des Mincio, das Treffen zwischen Attila dem Hunnenkönig und dem Pontifex stattgefunden haben soll. In der Folge beendete Attila seinen Einfall in Nord Italien und kehrt in das heutige Ungarn zurück. Jedes Jahr im Juli findet eine Nachstellung dieses Treffens zwischen dem Pontifex und dem Hunnenkönig statt.
Der Fluss Mincio verlässt als einziger Wasserlauf den Gardasee. Nach 75 km mündet er in den Po und ergießt sich mit ihm in die Adria. Seit 1984 existiert das Naturschutzgebiet Mincio Park. Der obere Teil – auch Park des oberen Mincio genannt, erstreckt sich von Peschiera del Garda bis nach Goito. In diesem Abschnitt durchquert und durchschneidet der Fluss den Moränengürtel des Garda und die Schotter Terrassen der Hochebene.
1960 wurde das Wehr von Salionze am Mincio in Betrieb genommen: dadurch können die Wassermenge des Flusses und der Wasserspiegel des Sees gesteuert werden, der damit nicht mehr ein Becken mit natürlicher Regelung des Wasserspiegels ist.
Kleine römische Festung, Burg und Festung der Scaliger, Bollwerk der Republik Venetien im sechzehnten Jahrhundert, napoleonische Festung, habsburgisches Bollwerk des legendären Festungsviereckes.
In wenigen Städten sind, so wie in Peschiera die bedeutenden Epochen der Befestigung zu erkennen. 1549 wurde mit der Errichtung des wichtigsten Teils der Mauern, nach einem Projekt von Giudobaldo della Rovere, begonnen. Die Konstruktion der, von Wasser umgebenen, befestigten Stadt Peschiera hat den natürlichen Verlauf des Flusses verändert, denn um die Verteidigung der Stadt zu ermöglichen wurden drei Wasserarme aus dem See geleitet, die sich im Süden der Siedlung wieder vereinigen. Die Republik Venedig und in der Folge das Königreich Lombardo Venetien und die Österreicher, verstärkten Schritt für Schritt die Befestigung der Zitadelle.
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