Auf dieser einfachen Tour von ca 30 km Länge, kann man eine angenehme Strecke am Ufer entlang genießen bevor man in die sanften Hügel im Landesinneren weiterfährt.
Die Strecke ist von panoramareichem Auf und Ab charakterisiert, und von zahlreichen Anpflanzungen vor allem Wein und Oliven. Nicht zufällig wird das Ostufer des Sees Riviera der Oliven genannt, wo auch das renommierte Olio Extravergine Garda Dop. produziert wird.
Die Tour beginnt man am besten in Bardolino, bekannter Fremdenverkehrsort, der auch für den berühmten Wein Bardolino Doc bekannt ist, der in den Hügeln um die Ortschaft kultiviert wird.
Im Zentrum der Ortschaft lohnt es sich die romanische Kirche San Severo aus dem XI. Jhd., den alten Turm der Burg und den Hafen mit den zahlreichen Fischerbooten zu besichtigen, wo sich auch die legendäre Marmortafel, Preonda genannt, befindet. Von Bardolino, erreicht man, am Ufer entlang die Ortschaft Cisano, wo die pieve di Santa Maria, zu erwähnen ist.
Von dort erreicht man bald Lazise wichtiges Zentrum an der Riviera der Oliven, das die erste freie Gemeinde Italiens war. Empfohlen wird hier ein Besuch der romanischen Kirche San Nicolò aus dem XII Jhd., des alten Hafens, dem venezianischen Zoll, und der Burg der Scaliger.
Hier verlässt die Strecke das Seeufer um sanft bergauf in die Hügel des Landesinneren zu führen.
Sofort wird die Bedeutung der Olivenkultur, und des Weinbaus deutlich. Bald erreicht man den Hügel von Pacengo, von wo aus man einen schönen Ausblick auf den Hügel von Calmasino hat. Ein stetiges, aber für jeden bewältigbares, Auf und Ab lässt Landstraßen und Wege zwischen den Weingärten entdecken und man erreicht die Ortschaft Colà, berühmt für seine Therme Villa dei Cedri.
Von hier ist man bald in Calmasino, Ortsteil von Bardolino, wo die Pfarrkirche, zu erwähnen ist, die sich auf dem Hügel befindet, von wo man einen schönen Ausblick auf die Umgebung hat. Eine einfache Bergabfahrt führt von hier zum Seeufer und nach Bardolino zurück.
Der Olivenanbau, der seit Jahrhunderten am Gardasee und in dessen umliegenden Gebieten betrieben wird, wo die Pflanze, dank des milden Klimas gut gedeiht, hat antiken Ursprung und antike Traditionen. Das Garda Dop ist ein Öl von leicht fruchtigen Noten und wird vorwiegend aus der Sorte Casaliva, mit geringerem Anteil von Fort, Leccino, Moraiolo und Pendolino hergestellt.
Der Ursprung der Ansiedlung von Bardolino geht auf die italische Pfahlbaukultur zurück. Danach hat sich die Siedlung während der Jahrhunderte unter dem römischen Reich, und diversen Invasionen und Herrschaften der Barbaren weiter entwickelt. Im XII. Jhdt. unabhängige Gemeinde geworden teilte sie in der Folge das Schicksal der Adeligen Familien der Scaliger und Visconti und wurde von der Republik Venedig kontrolliert. 1798 fiel sie unter die Herrschaft von Österreich und danach unter das Königreich Lombardo- Venetien, um sich schließlich 1866 dem Königreich Italien anzuschließen.
Wie archäologische Funde bei den Pfahlbauten aus der Bronzezeit beweisen, haben der Weinstock und die Verwendung der Trauben im heutigen Produktionsgebiet des Bardolino sehr alte Wurzeln. Einige Funde im Zusammenhang mit der Verwendung des Weines in religiösen Zeremonien, der Konservierung und des Transportes (Amphoren) von Wein, die an verschiedenen Orten im Gebiet von Bardolino gemacht wurden, gehen auf die Zeit der Römer zurück. Man nimmt an, dass auch die ersten Weingärten des Gebietes auf diese Epoche zurückgehen.
Der Bardolino wird vorwiegend aus der Rebsorte Corvina Veronese, mit Rondinella und eventuell anderen kleineren Rebsorten gekeltert. Er ist von brillanter, rubinroter Farbe. Der Geschmack ist delikat fruchtig mit einer Note von Kirsche, Marasca, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Gewürzen (Zimt, Gewürznelken und schwarzer Pfeffer). Er ist sehr süffig und hervorragend mit diversen Speisen kombinierbar.
Die Kirche befindet sich am nördlichen Eingang der Stadt. Von außen wird sie von einem hohen Glockenturm charakterisiert, der aus rohem Stein mit einer roten Turmspitze ist. Nur die Glockenstube ist nicht original, sondern wurde im XIX. Jhdt. wiederhergestellt. Auch die Apsiden sind das Ergebnis einer Rekonstruktion der Originale aus dem XIV. Jhdt. Die Fassade ist wie bei allen romanischen Kirchen nach Westen gerichtet.
Von der Burg von Bardolino ist heute leider nicht mehr viel zu sehen. (Foto 5) Man nimmt an, dass gegen Ende des XI. Jhdt., König Berengar, unfähig die Ungaren zurückzudrängen, erlaubt habe Burgen und Befestigungen zu errichten um die Ortschaften um den Gardasee zu verteidigen. Unter den Scaliger wurde die Burg wiederhergestellt und in ihrer Form erweitert. Es wurden starke Mauern errichtet, durch Türme, Glacis und Zinnen verstärkt, und von einem Graben umgeben. Auf einer der ältesten Karten des Gardasees wird Bardolino mit einer fast quadratischen Struktur dargestellt, die den Hafen zwischen zwei Strebemauern einschließt, die sich zum See erstrecken. Heute kann man von der Burg nur mehr die beiden Tore sehen und den Rest des rechteckigen Turmes am Seeufer.
Im charakteristischen alten Hafen von Bardolino fällt eine große Steinplatte auf: es handelt sich um die “preonda”, deren Name von pre und onda (Welle) hergeleitet wird und wörtlich Stein in den Wellen bedeutet, eben weil er sich an der Wasserlinie befindet. Diese Platte hatte vielfältige Verwendungszwecke, man erzählt zum Beispiel, dass die Fischer sie verwendeten um ihre Ware auszubreiten, aber auch dass es ein Ort war, an dem sich die Bewohner des Ortes trafen. Romantischere Gemüter schreiben ihm einen sentimentalen Wert, als Glückbringer für neue Liebesbeziehungen zu.
Die Pieve von Cisano, deren erste Errichtung etwa auf das V. Jhd. n.Ch. festgelegt werden kann, scheint in einem Dokument von 915 mit dem Namen von San Giuliano auf. Mit der Erweiterung im X.-XI. Jhdt. wurde sie auf Santa Maria umbenannt und es wurde der Glockenturm errichtet. Von der romanischen Vergangenheit der Kirche bestehen noch die Fassade und die nördliche Mauer, die Apsis und der oberste Abschnitt des Glockenturmes. In der Mitte des 19. Jhdt. wurde die Kirche mit neuklassizistischer Linienführung neu errichtet und die Krypta wurde zerstört.
Im Jahr 983 erbat die Gemeinschaft von Lazise vom Kaiser Otto II, des heiligen römischen Reiches die Möglichkeit die befestigte Siedlung, das castrum zu verteidigen und am 7.Mai desselben Jahres antwortete der Kaiser mit einer Urkunde, in der er die Befreiung von allen Abgaben gewährte, das Recht zur Durchreise und der Fischerei und die Erlaubnis für die Bewohner von Lazise das castrum zu befestigen. Von diesem Jahr an wurde Lazise als Vicinia organisiert, mit 18 Mitgliedern und weitreichender Autonomie in zivilen und wirtschaftlichen Fragen aber auch so, dass Handel und Fischfang frei geregelt werden konnten. Es handelte sich um eine ganz besondere Situation im Vergleich zu anderen Gemeinschaften, und die Gewährung dieser weitreichenden Autonomien, die offensichtlich über die Zuweisung von Aufgaben hinausging, führte dazu, dass Lazise als erste freie Gemeinde in Italien gilt
Die Kirche San Nicolò befindet sich beim alten Hafen von Lazise. Im romanischen Stil errichtet, nimmt man an, dass sie auf das XII. Jhd. zurückgeht, auch wenn sie erst 1320 das erste Mal in einem Dokument erwähnt wird.
Das venezianische Zollhaus war gemeinsam mit dem vorgelagerten Hafen, der bereits in den Karten des X. Jhdt. eingezeichnet ist, ein wichtiges Gebäude für den Warenhandel. Am Ende des Hafens der ursprünglich kleiner war als heute befanden sich zwei Türme mit einem Eingang beim größeren Turm. Bei den Türmen, (die es heute nicht mehr gibt) begannen die Mauern, die den Hafen beschützten und bis zur Burg der Scaliger führte. Der Hafen wurde im XVI. Jhdt. erweitert, aber von einem Arsenal oder einem Hafenbecken weiß man schon seit 1329, also wurde er von den Scaliger errichtet. Zuerst wurde er von den Veronesern und später von den Venezianern verwendet um einen Teil der Flotte unterzubringen. Am 19. Oktober 1607 wurde das Gesuch an Venedig gestellt das Arsenal abrüsten zu dürfen, um es in ein Zollhaus umzuwandeln. Heute präsentiert sich das Zollhaus als ein einziger Steinraum, 900 m2 groß und 10 m hoch, der als Kongresszentrum verwendet wird.
Das eindrucksvollste Gebäude in Lazise sind die Burg der Scaliger und die Mauern die das alte Zentrum umfassen. Die Burg wurde unter der Herrschaft der Herren von Verona errichtet, das neue Tor trägt das Datum 21. Mai 1376.
Die Villa dei Cedri ist eine historische venetische Villa, die im späten 18.Jhdt. errichtet wurde. Sie befindet sich in einem weitläufigen Park von 13 Hektar Größe mit jahrhundertalten Pflanzen, Seen und Thermalbecken.
Die Pfarrkirche aus dem Jahr 1774, die dem Erzengel Michael geweiht ist, befindet sich am höchsten Punkt des alten Viertels und von ihrem Vorplatz kann man an schönen Tagen den Gardasee bewundern, die Bergzüge Lessini, das obere Valpolicella und die Gipfel des Monte Baldo.
Verona Garda Bike
Piazza Cittadella 12, Verona (VR)
Phone: +39 045 6209444
E-mail: info@veronagardabike.com
VAT: 03544730231